(10.12.2013)
Umfrage des Meinungsforums "Klinikstand"
Immer mehr Patienten werden von immer weniger Klinikpersonal betreut - das ist
das Ergebnis einer aktuellen Umfrage an Berliner Kliniken, die von dem
Meinungsforum "Klinikstand" (www.klinikstand.de)
unter Ärzten/innen, Pflegenden
und Therapeuten initiiert wurde. Dem Aufruf folgten 2013 rund 350
Teilnehmer/innen. Mehr als zwei Drittel (84 %) gaben an, dass sich die Anzahl
der Versorgten in den vergangenen Jahren "deutlich" erhöht habe. Über zwei
Drittel beklagten, sich nicht einmal die Hälfte ihrer Dienstzeit um die
Patienten kümmern zu können, sondern stattdessen andere Aufgaben erfüllen zu
müssen. Außerdem leide die Konzentration unter zu kurzen Ruhezeiten, wie 37
Prozent anmerkten. Die Zahl der zu versorgenden Patienten steigt dabei. 60
Prozent der Befragten müssen mehr als zehn, die Hälfte davon sogar mehr als 15
Patienten gleichzeitig versorgen. Die meisten Befragten sahen zwar kein Problem
darin, Wochenenddienste zu machen, doch die Zahl der geforderten Nachtschichten
wurde als deutlich überhöht eingeschätzt.
Die Berliner Umfrage bestätigt, dass nur 15 Prozent des Klinikpersonals den
Eindruck haben, mit ihrem Arbeitgeber in gutem Kontakt zu stehen. 85 Prozent
erhalten von ihren Geschäftsleitungen nur selten oder gar kein Feedback auf
Anregungen und Kritik. Gleichzeitig bezeichnete sich mehr als die Hälfte der
Berliner Befragten als "hoch" oder "sehr hoch" motiviert. "Das gilt sicher auch
für die Pflegenden, die sich allerdings noch viel zu selten mit Vorschlägen und
Kritik zu Wort melden", bedauerte Dr. med. Moritz Peill-Meininghaus, der
Initiator von "Klinikstand": 70 % der Antworten stammten von Ärzten/innen.
Klinikstand geht davon aus, dass die Arbeitsbedingungen auch in anderen Teilen
Deutschlands nicht besser sind und will nun seine Erhebung auf das gesamte
Bundesgebiet ausdehnen. Ziel ist es, die Klinikleitungen zu einem Umdenken und
zu Änderungen der Arbeitsabläufe zu bewegen.
Klinikstand ist eine Online-Initiative, die im Herbst 2012 gegründet wurde und
sich zum Ziel gesetzt hat, Kommunikation und Informationsfluss innerhalb der
Kliniken zu verbessern. "Das Potenzial an Wissen und Erfahrung wird von den
Geschäftsführungen nicht ausreichend genutzt", erklärt Klinikstand-Gründer
Peill-Meininghaus, Arzt aus Berlin und Mitglied der Delegiertenversammlung der
Ärztekammer Berlin, seine Motivation. Das unabhängige Forum für Feedback der
Klinikmitarbeiter benötigt nun viele Nutzer und auch Sponsoren, um seine Ziele
langfristig und nachhaltig umsetzen zu können, denn laut Peill-Meininghaus
"würde sich vieles verbessern, wenn sich die Mitarbeiter/innen stärker in die
betrieblichen Abläufe einbringen könnten." Die Umfrage ist anonym und dauert den
Angaben zufolge nur fünf Minuten:
https://www.klinikstand.de/umfrage2014
Kontakt:
Klinikstand e.V.,
Brunnenstr. 7d, 10119 Berlin
Telefon: (030) 40 30 15 40
Fax: (030) 40 30 15 60
E-Mail:
info@klinikstand.de
Internet:
www.klinikstand.de<