(18.06.2013)
- Allgemeinmedizin -
Die Entwicklung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin ist ein Dauerthema in
den Ärztekammern, den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenhäusern. Mit
der Gründung der
Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin für Berlin (KoStA)
durch
die Berliner Krankenhausgesellschaft, der KV Berlin und der Ärztekammer Berlin
vor einem Jahr ist man ein gutes Stück vorangekommen.
Die KoStA, angesiedelt bei
der Kammer, unterstützt alle Ärztinnen und Ärzte, die an einer Weiterbildung in
der Allgemeinmedizin interessiert sind und hilft, die allgemeinmedizinische
Weiterbildung strukturierter und organisierter zu gestalten. Ein nächster
Schritt ist die flächendeckende Etablierung von Weiterbildungsverbünden in
Berlin. Dazu informierte die KoStA Anfang Juni alle Interessierten bei einer
Veranstaltung in der Kammer. Zunächst stellte Dr. Dirk Buchwald das Rotationskonzept des
Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe vor. Dort durchlaufen pro Jahr etwa fünf
Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (AIW) eine allgemeinmedizinische Rotation.
Wie Koordinator Buchwald berichtete, funktioniere dieser klinikinterne Lösung
inzwischen sehr gut. In ihrem anschließenden Vortrag stellte KoStA-Leiterin Dr.
Antje Koch, selbst Fachärztin für Allgemeinmedizin, zwei grundsätzliche
Wege vor, wie Weiterbildungsverbünde in Berlin etabliert werden können: Nach
Klinikträger - wie in Havelhöhe - oder nach Regionen. Da die internen Lösungen
meist durch die Klinikträger selbst organisiert würden, werde man sich in der
nächsten Zeit vor allem um die Etablierung von regionalen
Weiterbildungsverbünden kümmern. Diese sollen eine strukturierte Weiterbildung
mit bevorzugter Vermittlung hausärztlich relevanter Fähigkeiten sowie den Erwerb
der
FA-Kompetenz in der Mindestweiterbildungszeit von fünf Jahren ermöglichen. Auf
Wunsch sollen weite Teile der Weiterbildung in Teilzeit machbar sein. Außerdem
sollen erfahrene Tutoren zur Seite stehen, erläuterte Antje Koch die
Zielsetzung. Aktuell ist vorgesehen, mit dem Bezirk Spandau zu beginnen, gefolgt von Köpenick/Hellersdorf/Marzahn
und Neukölln/Treptow. Dazu sollen alle Weiterbildungsbefugte in den Kliniken und
den Praxen kontaktiert werden, um einen tragfähigen Verbund zu etablieren.
Gleichzeitig sei es notwendig, einen Koordinator zu finden - ähnlich wie Dirk
Buchwald in Havelhöhe. Diese Person würde als Ansprechpartner für alle
Beteiligten fungieren, die Rotationspläne erstellen und bei Bedarf Treffen der
Verbundsbefugten organisieren. Dabei würde er oder sie von der KoStA
entsprechend unterstützt, betonte Antje Koch.
Wie Kammervorstandsmitglied
Stephan Bernhardt erklärte, ist das geplante Modell nur beispielhaft: "Wir haben
natürlich auch nichts dagegen, wenn sie spontan ein Verbund in Neukölln gründen
möchte." Die anwesenden Befugten aus Klinik und Praxis, die gezielt eingeladen worden
waren, erkundigten sich bei Antje Koch, wie groß die Nachfrage von jungen
Ärztinnen und Ärzten nach den Weiterbildungsmöglichkeiten in der
Allgemeinmedizin sind. Koch bestätigte eine große Nachfrage und umfassenden
Beratungsbedarf insbesondere beim komplexen Rotationskonzept. Außerdem
informierten sie sich über die bereits bestehenden Möglichkeiten zur Weiterbildung
in Teilzeit. Etwas skeptisch zeigte sich ein Befugter aus einer Klinik, dass
immer ausreichend Ärztinnen und Ärzte zur Rotation zur Verfügung stünden. Nur
dann ließen sich entsprechende Weiterbildungsstellen schaffen. Antje Koch zeigte
sich überzeugt, dass sich dies entsprechend realisieren
lasse.
Kontakt:
KoStA für Berlin
Dr. med. Antje Koch
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Tel.: 030 40806-1180
Fax: 030 40806-1181
E-Mail: kosta-fuer-berlin@aekb.de