Der Ärztenachrichtendienst (änd) hat Beispiele des allgegenwärtigen
Bürokratie-Wahnsinns im deutschen Gesundheitswesen gesammelt. Die Mitglieder des
Ärztenetzwerkes Hippokranet waren aufgefordert worden, Beispiele aus ihrer
täglichen Arbeit zu nennen. Ein Hausarzt erinnerte sich an folgende Geschichte:
"Einem Patienten waren innerhalb von 2 Jahren alle vier Extremitäten amputiert
worden. Dieses stand in Klartext auf dem Krankenschein. Jedes Quartal bekam ich
eine Anfrage von der Krankenkasse, ob noch weiter eine häusliche Pflege
erforderlich sei. Ich habe dann ein Foto von dem Patienten gemacht, wie er alle
Stümpfe von sich streckt. Dieses habe ich der kranken Kasse geschickt mit dem
Kommentar, mir ist nicht bekannt, dass beim Menschen Extremitäten nachwachsen.
Ab dann kamen keine Anfragen mehr zu diesem Patienten." Oder: "In Bayern müssen
Ärzte nach der Leichenschau einen Formularsatz in einem verschlossenen Umschlag
in den Sarg einlegen. Das klingt soweit vernünftig - aber: Das Formular muss
nicht ausgefüllt werden, sondern wird in jeden Sarg blanko ohne den Namen des
Verstorbenen eingelegt für den Fall, dass eine Obduktion erfolgt." Diese und
weitere Beispiele für den alltäglichen Bürokratie-Wahnsinn, dem Ärztinnen und
Ärzte in Deutschland ausgesetzt sind, finden Sie unter
www.hippokranet.com
Sollten Ihnen aus Ihrer täglichen Arbeit ähnliche Kuriositäten, die
Kopfschütteln verursachen, untergekommen sein, können Sie sie gerne der Redaktion
von BERLINER ÄRZTE unter
presse@aekb.de melden. Diese können für die gesundheitspolitische
Arbeit der Ärztekammer Berlin verwendet werden.