(30.09.2011)
In seiner neuen Broschüre plädiert das Aktionsbündnis Patientensicherheit für eine aktive, ehrliche und transparente Kommunikation als Reaktion auf einen Zwischenfall.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) hat kürzlich die neue
Broschüre "Reden ist Gold - Kommunikation nach einem Zwischenfall" der
Öffentlichkeit vorgestellt. APS-Vorsitzende Hedwig Francois-Kettner erklärte,
dass bei unerwünschten Ereignissen und Behandlungsfehlern eine professionelle
Kommunikation mit den Betroffenen und deren Angehörigen von zentraler Bedeutung
ist. Dies sei Kernbestandteil einer fortschrittlichen Sicherheitskultur, wie sie
seit einigen Jahren durch das multiprofessionell besetzte APS gefördert wird.
Bundesweit bekannt wurde das APS durch die Broschüre "Aus Fehlern lernen", in
der prominente Mediziner und Pflegekräfte offen über selbst gemachte Fehler
berichteten, darunter auch der damalige APS-Vorsitzende Dr. med. Günther Jonitz,
Präsident der Ärztekammer Berlin. Im Juli dieses Jahres übernahm
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Schirmherrschaft über das APS.
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), begrüßte
die Initiative des Bündnisses.
Mit der aktuellen Broschüre will das APS
einerseits einen Leitfaden bieten, andererseits auch die Diskussion in Kliniken
und Praxen anregen. Zu den Förderern des Projekts gehören auch zwei
Versicherungsunternehmen. "Dies zeigt, dass juristisch und
versicherungsrechtlich einer ehrlichen und transparenten Kommunikation nach
einem Zwischenfall nichts entgegensteht", heißt es in der Broschüre. Denn
Kommunikation nach einem Zwischenfall bedeutet keineswegs ein
Schuldeingeständnis oder gar den Verlust des Versicherungsschutzes. So geht die
Broschüre kurz auf die aktuelle Rechtslage ein und erklärt, wie die
Kommunikation mit Patienten und Angehörigen sowie betroffenen Mitarbeitern
verlaufen sollte. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem prekären Thema
"Kommunikation mit der Öffentlichkeit" nach einem schwerwiegenden Ereignis. Als
eine Art "Best Case" wird das Vorgehen der Uniklinik Mainz, wo im August 2010
drei intensivmedizinisch betreute Säuglinge starben, vorgestellt.
Praktische Hilfe bietet die Broschüre darüber
hinaus durch kompakte Darstellung, welche präventiven Maßnahmen in Arztpraxen,
Kliniken und Pflegeheimen ergriffen werden sollten, um im Ernstfall entsprechend
vorbereitet zu sein. Eine Checkliste hilft zudem, bei einem Zwischenfall an alle
relevanten Punkte zu denken.
Die Broschüre ist online
erhältlich unter:
www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de