(27.08.2009)
Sondergutachten des "Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen"
Die Einzelpraxis zum Beispiel dürfte kaum überlebensfähig sein, konstatiert der
"Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen". Das
siebenköpfige Politikberater-Gremium war vom Bundesgesundheitsministerium mit
einem Sondergutachten beauftragt worden. Unter dem Titel "Koordination und
Integration - Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens"
haben die Wissenschaftler es diesen Sommer vorgelegt: als inhaltsschweren
900-Seiten-Brocken, zu dem es aber, wie immer, auch eine Kurzfassung gibt, eine
handliche kleine Broschüre von immerhin auch 184 Seiten.
Im Zentrum steht die Frage,
wie eine immer älter werdende Gesellschaft künftig (generationenspezifisch)
effektiv - und bezahlbar - versorgt werden kann, von der Prävention im
Kindesalter bis zur angemessenen Behandlung der vielen chronisch und mehrfach
kranken geriatrischen Patienten, die das Gutachten als wichtigste Aufgabe der
Zukunft bezeichnet. Die Sachverständigen schlagen zahlreiche Veränderungen der
bisherigen Strukturen des Gesundheitswesens vor. Um zum Beispiel die drohende
Unterversorgung in dünnbesiedelten Gebieten zu vermeiden. Das vorgestellte
Zukunftskonzept einer koordinierten Versorgung, das für die Ärzte einschneidende
Veränderungen bedeuten würde, bedarf der Diskussion. BERLINER ÄRZTE wird auf die
"Knackpunkte" später eingehen: Nach einer solchen Diskussion mit den
Sachverständigen bei einem Symposium des Bundesgesundheitsministeriums am 15.
September in Berlin.