(19.05.2009) Aktionsbündnis Patientensicherheit
Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Dr. med. Günther Jonitz, ist zum 1.
Vorsitzenden des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) gewählt
worden.

Neue stellvertretende Vorsitzende wurde Hedwig Francois-Kettner,
Pflegedirektorin der Charité. Geschäftsführer bleibt Dr. Jörg Lauterberg, der
gleichzeitig kommissarischer Direktor des neugegründeten Instituts für
Patientensicherheit an der Universität Bonn ist. Der bisherige 1. Vorsitzende,
Professor Dr. med. Matthias Schrappe, bleibt weiterhin als Beisitzer Mitglied im
Vorstand, hatte sich jedoch nicht mehr zur Wahl für den Vorsitz zur Verfügung
gestellt. Die Wahl fand im Rahmen der APS-Mitgliederversammlung am 8. Mai in
Bonn statt.
Zur Gründungsfeier des Instituts für Patientensicherheit (IfPS) war auch
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt gekommen. "Die Eröffnung eines eigenen
Instituts ist ein Meilenstein für die Patientensicherheit", hob sie hervor. Das
Institut ist Teil der Medizinischen Fakultät der Uni Bonn. Das Institut mit
einer Stiftungsprofessur wird in den ersten fünf Jahren mit 2,5 Millionen Euro
anteilig durch Fördermittel des BMG als auch Spendengelder von rund 30 Förderern
des APS getragen. Schmidt würdigte zugleich die Verdienste des APS: "Das
Aktionsbündnis hat große Pionierarbeit auf dem Gebiet der Patientensicherheit
geleistet."
Jonitz war bereits seit der Gründung des APS im 2005 stellvertretender
Vorsitzender. Der Gründung des Netzwerkes mit Vertretern aller Gesundheitsberufe
und -institutionen, Patientenorganisationen und Interessierte waren zahlreiche
Berliner Initiativen vorausgegangen. 1995 gab es einen ersten Appell an die
Gutachter- und Schlichtungsstellen zur systematischen Aufarbeitung von
Behandlungsfehlern. 1999 folgte ein Schwerpunktheft BERLINER ÄRZTE.
"Fehlervermeidung in Medizin und Pflege" war im Jahr 2002 das Thema des Berliner
Gesundheitspreises, das maßgeblich auf Initiative der Ärztekammer Berlin
zurückgeht. In der Folge einigte man sich 2004 auf einem Expertenworkshop mit
der AOK in der Kammer auf die Gründung einer Netzwerkorganisation. Ein Jahr
später wurde dann das Aktionsbündnis ins Leben gerufen. In Arbeitsgruppen,
Gremiumssitzungen, Jahrestagungen und auf Fachkongressen fördert das APS den
gegenseitigen Austausch und erarbeitet anwendungsorientierte
Handlungsempfehlungen, die ihren Niederschlag in der Versorgungspraxis finden.
Mit seiner hohen Akzeptanz und seiner Vielzahl an Aktivitäten zur Steigerung der
Patientensicherheit wird das APS zwischenzeitlich auch international als
Initiative mit Vorbildcharakter wahrgenommen. Zahlreiche EU-Ländern haben
zwischenzeitlich ebenfalls Netzwerke entsprechend dem APS gegründet bzw. sind in
Vorbereitung einer solchen Initiative.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de